Etwa 80 Menschen wanderten am 18.9. von Vohwinkel bis zum Loh. Das ganze als gemeinsame Veranstaltung der Wuppertaler Grünen und von Pro Bahn im Rahmen von Wuppertal 24h live. Unterwegs gab es Berichte zum Bürgerbahnhof, zum Haltepunkt Lüntenbeck, zum Stand der Bauarbeiten auf der Trasse, zur Zukunft des Mirker Bahnhofs und am Stellwerk Loh einen Imbiss. Dafür vielen Dank an die Draisinenfreunde.
Vieln Dank auch an Uli Kopka vom Bürgerbahnhof Vohwinkel, an Rainer Widmann (Projektleiter bei der Stadt) und Klaus Teders für den Vortrag am Haltepunkt Lüntenbeck.

Die rheinische Eisenbahnstrecke
Eine Strategie für Güter- und Personenverkehr verfolgte die Rheinische Eisenbahn Gesellschaft ab 1873 mit dem Bau der erst am 19. September 1879 eröffneten 75 Kilometer langen Bahnstrecke von Düsseldorf nach Dortmund Süd über Elberfeld, Schwelm Nord, Gevelsberg, Hagen, Herdecke und Hörde, mit der sie einer Linie der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft Konkurrenz machte. Von dieser Strecke zweigte in Dortmund-Löttringhausen eine Strecke nach Langendreer über Witten Ost ab (Rheinischer Esel).
Genutzt wird die Strecke heute von Düsseldorf bis Mettmann (Personen- und Güterzüge) bzw. bis Dornap-Hahnenfurt (nur Güterzüge). Von dort bis Wuppertal-Lüntenbeck sind die Gleise abgebaut, im weiteren Verlauf bis Wuppertal-Mirke liegt noch ein Gleis. Die Strecke zwischen Dornap-Hahnenfurt bzw. Wuppertal-Vohwinkel nach Wuppertal-Wichlinghausen (genannt „Wuppertaler Nordbahn“) ist seit April 2000 stillgelegt. Der Verein Wuppertalbewegung e.V. betreibt die Instandhaltung der Bauwerke und die Umwandlung in einen Wander-/Radweg. Im weiteren Verlauf ab Wuppertal-Wichlinghausen ist die Strecke stillgelegt und zum Teil abgebaut bis Schwelm. Von Schwelm bis Hagen wird die Strecke von der S 8 der S-Bahn Rhein/Ruhr befahren.
Das Gesetz zur Verstaatlichung der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft wurde am 14. Februar 1880 verkündet. Zu diesem Zeitpunkt besaß der Preußische Staat bereits 42 % des Grundkapitals der Gesellschaft. Die für die Verwaltung und Betriebsführung der Bahn gegründete „Königliche Direction der Rheinischen Eisenbahn zu Köln“ übernahm die Betriebsführung schon mit Wirkung vom 1. Januar 1880. Am 23. Februar 1881 wurde diese Direktion in „Königliche Eisenbahn-Direktion zu Köln linksrheinisch“ umbenannt. Mit Wirkung vom 1. April 1881 gingen die rechtsrheinischen Strecken der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft auf die ebenfalls neu gegründete Königliche Eisenbahn-Direktion zu Köln rechtsrheinisch über.
Heute kann die Trasse von Vohwinkel bis zum Loh begangen werden. Am Loh ist der Tunnel Rott gesperrt und weiter östlich versperren Tore den Weg über die Viadukte. Optimistisch gesehen kann in zwei Jahren der Abschnitt zwischen Wichlinghausen und Varresbeck mit dem Rad befahren werden.

Literaturhinweis :

Joachim Frielingsdorf : Ottenbruch und Mirke, Zur Geschichte der Rheinischen Eisenbahnstrecke des Wuppertals, Born-Verkag 1990

Fotos der Nordbahntrasse unter www.bahnen-wuppertal.de

www.wuppertalbewegung.de2011